Whyzeck

WHYZECK nach Georg Büchner

"Jeder Mensch ist ein Abgrund; es schwindelt einem, wenn man hinab sieht." Woyzeck

 

Das Dramenfragment Woyzeck, das Georg Büchner nach seinem frühen Tod 1837 mit nur 23 Jahren in unnumerierten Entwurfsstufen hinterlassen hat, ist ein beklemmend aktuelles Drama.

Es ist die Geschichte des gedemütigten und gepeinigten Menschen Franz Woyzeck, der wie seine Freundin Marie mit ihrem gemeinsamen, unehelichen Kind in prekären Verhältnissen lebt. Um sich, Marie und das Kind über die Runden zu bringen, ist er gezwungen, sich bei einem Hauptmann durch niederen Tätigkeiten sowie bei einem Doktor für dubiose wissenschaftliche Zwecke als Versuchsobjekt missbrauchen zu lassen.

So einfach die Handlung, so komplex die Fragen, die Büchner aufwirft: "Was ist das, was in uns lügt, hurt, mordet, stiehlt?" Ist es die individuelle Natur des Einzelnen, kommt es aus den sozialen Umständen, aus dem fatalistischen Geschichtsverlauf oder ist es ein Naturgesetz?

Das Neue Schauspiel Leipzig nimmt die historische Figur des Johann Christian Woyzeck, der 1821 in Leipzig seine Geliebte aus Eifersucht erstach, und die Büchner zum Vorbild für sein Stück nahm, zum Anlass den psychiatrischen Fall Woyzeck in die Dramenfragmente einzuarbeiten. Durch Hinzunahme der historischen Gutachten des Leipziger Mediziners Johann Christian August Clarus zur Zurechnungsfähigkeit des Mörders Woyzeck ergibt sich eine erweiterte, spannende Perspektive auf das Stück.

Mit eindrücklichen Bildern und der teils düster-poetischen, teils schrägen Livemusik von Melchior Walther werden die einzelnen Szenen atmosphärisch verdichtet und untermalt.

 

Es spielen: Beate Christiane Furcht, Michael Rousavy, Andy Scholz, Uwe Schütz

Regie: Claudia Rath und Markus Czygan

Ausstattung: Claudia Rath, Markus Czygan, August Stern, Bruno Beratti